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Der Drachenkicker

Während wir über die 98er Bootsmesse in Friedrichshafen schlenderten, waren wir gerade in der heißen Planungsphase für unseren Diabolo. Zuhause lagen die Pläne und Holz, sowie Epoxi waren bestellt. Hier wollten wir uns nun Rigg, Segeln und Beschlägen zuwenden. An einem Stand stach uns ein Baumkicker ins Auge, dessen Prinzip uns sofort faszinierte und nicht wieder loslies. Sowas mußte her. Zuhause angekommen wurde die Idee deshalb gleich in eine diabologerechte, bzw. für kleine Boote geeignete Konstruktion umgesetzt.

Kicker im Einsatz

Wesentliches Element sind zwei Kohlefaserstäbe Ø 8mm aus dem Drachenbau (daher der Name), die den Baum fest abstützen und sich beim Durchsetzen des Baumniederholers biegen.
Wie wir inzwischenm getestet haben, trägt der Kicker das Gewicht von Baum mit komplettem Großsegel (aufgerollt) auch bei Welle. Das ist vor allem beim Reffen sehr praktisch. Bevor wir die Zeltpersenning aufziehen, stützen wir die Baumnock mit dem Großfall ab, so können wir auf eine Dirk völlig verzichten.
Auch zum Trimmen bei besonders leichtem Wind ist der Kicker hilfreich.

Als Baumniederholer fahren wir eine 5-fache Talje auf einen 2-fach Drahtstropp als Kaskade 1:10. Das war bisher für alle Windstärken gut dimensioniert, 1:8 würde wahrscheinlich auch ausreichen.

Material:
2 CFK-Stäbe Ø 8mm, ca. 70cm lang mit zwei Endkappen
Stabaufnahme nach Zeichnung, Alu oder Polyamid
Kardanstück nach  Zeichnung, Alu
Schraube M6x25 mit Mutter
Schraube M6x40 mit Mutter
Mastlasche, 2mm VA-Blech, je nach Befestigungsmöglichkeit am Mast
40cm Gurtband, 20-25mm breit
70cm Tampen, 4-5mm Ø

Die Stäbe werden in die Aufnahme eingeklebt. Sie sollten dünn mit Epoxi oder später mit Klarlack beschichtet werden, da sie sonst gerne kleine Fasern oder Splitter von sich geben.
Der Kicker wir dann am Mast mit dem Kardanstein und einer Blechlasche dreh- und schwenkbar gelagert. Bei uns ist die Mastnut auf den untersten 5cm freigefräst, deshalb kann die Befestigungslasche sehr einfach sein. Ggf. muß man sie etwas phantsievoller gestalten...
Am oberen Ende liegt der Baum im Gurtband, das über die Stabenden gezogen wird. Es muß in der Mitte mit einem kurzen Tampen zum Lümmel abgespannt werden, da es sonst nach hinten verrutscht. Wir haben ein Loch in den Baum gebohrt, das Ende der Spannleine durchgesteckt und innen mit einem Achtknoten belegt. Hiermit läßt sich auch einstellen, wie hoch der Baum gehalten wird.