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Faszination
Jollenwandern
Wandersegeln
mit kleinen Booten ist ein besonderes Erlebnis. Während die Idee
oft aus der (Geld-)Not geboren wird, ist es das intensive und
sehr direkte Naturerlebnis, das den besonderen Reiz ausmacht, die
Unabhängigkeit und der Abenteuercharakter.
Wer mit einem kleine Boot Urlaub machen möchte, kann dies auf
sehr verschiedene Art und Weise und ausgehend von ganz
unterschiedlichen Voraussetzungen tun.
So ist es zum Beispiel nicht nötig, ein eigenes Boot zu
besitzen. In einigen Revieren kann man geeignete Boote, die auch für
diesen Zweck ausgerüstet sind, tage- oder wochenweise mieten. Wer
schon ein Boot hat, wird natürlich mit diesem losziehen wollen.
Entgegen dem allgemeinen Trend braucht man auch nur wenig spezielle
Ausrüstung
Man muß auch kein Segelprofi sein, um eine Wanderfahrt zu
unternehmen: Bei der Auswahl eines geeigneten Reviers und einer vernünftigen,
d.h. nicht leichtsinnigen Durchführung der Reise sind A-Schein
Kenntnisse durchaus ausreichend. Das bedeutet keineswegs, daß
dies Form des Segelns für Alte Hasen reizlos wäre
-ganz im Gegenteil!
Und nicht zuletzt kann ein Segeltörn mit einem kleinen Boot eine
sehr preiswerte Form des Reisens sein, denn für kleine Boote
fallen in der Regel wenig oder sogar gar keine Hafengebühren an,
die Kosten für die Anreise können durch das Trailern und
Slippen im Rahmen gehalten werden, und wieviel man für die eigene
Verpflegung ausgibt bleibt letztlich jedem selbst überlassen.
Welches Boot?
Das Wichtigste vorweg: wenn Du schon ein Boot hast, nimm dieses!
Falls nicht, versuche Dein Wunschboot erstmal für ein Wochenende
zu chartern, um etwas Erfahrung zu sammeln und auch Deine Bedürfnisse
etwas besser einschätzen zu können.
- Die klassischen Wanderjollen, wie Pirat, Zugvogel, Yxilon, etc.
sind im Laufe der Jahre fast alle zu Regattamaschinen mutiert.
Trotzdem gibt es sie natürlich, vor allem gebraucht, noch als
echte Wanderausführungen und sie werden ihrem Zweck nach wie
vor sehr gerecht. Wichtig ist ausreichend Liegefläche auf den
Bodenbrettern/dem Doppelboden und Raum für Klamotten und Ausrüstung.
Unter dem Vor- und Achterdeck, sowie unter den Seitendecks und ggf.
unter den Bodenbrettern läßt sich schon einiges
Unterbringen. Wenn schon Klappen und Schwalbennester vorhanden sind,
ist das sehr hilfreich.
- Zusätzliche Sicherheit und aufgrund ihrer Größe
etwas mehr Platz geben offene Kielboote, wie z.B. BM, Sailhorse oder
Folke Junior. Slippen und das Befahren flacher Buchten ist aber
durch den festen Tiefgang deutlich schwieriger. Konstruktionen mit
Ballastschwert haben hier Vorteile.
- Wer Wert auf trockene Kojen legt, wird eine Schlupfkajüte zu
schätzen wissen, wie sie z.B. Diabolo und Rügenjolle oder
Jolly Skip bieten. Diese greifen die bewährte Idee des
Jollenkreuzer wieder auf, der einen gewissen Komfort mit sportlichen
Segeleigenschaften verbindet.
- Für kleine Familien bieten z.B. Leisure 17, Sailart 17,
Waarschip 570 oder ältere Jollenkreuzer (15er, 16er...) den zusätzlich
benötigten Platz. Aber Vorsicht bei solchen Kleinstkreuzern:
auf 5,5m Länge kann man kaum vier vollwertigen Kojen
unterbringen. Das sind oft nur Werbeargumente, die sich zwar im
Prospekt toll anhören, die selten praxisgerecht sind. Wenn in
den Hundekojen ohnehin immer nur die überquellenden
Segeltaschen stehen, wäre man mit vernünftigem Stauraum
statt Zwergensärgen besser bedient.Mit Kindern mag das
allerdings anders aussehen.
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